Bonjour Atlantic, arrivé en France dance la ville de Dunkerque.
Ein aufregender Moment für uns, denn wir haben die französische Grenze überquert und sind nun in Martials zweiter Heimat, dem wunderschönen Frankreich, angekommen! Nach einem schönen Segeltag sind wir in Dunkerque, der nördlichsten französischen Hafenstadt an der sülichen Nordseeküste, eingelaufen. Sie liegt ca. 10km westlich der Grenze zu Beglien. Hier haben wir als erste Maßnahme ein “echtes” französiches Baguette und ein ´Pain au Chocolat` zum Frühstück gegessen. Ein Genuss! Kulturell haben wir uns von dem historischen Kriegsmuseum beeindrucken lassen, in dem die militärische Evakuierungsaktion, auch “Operation Dynamo 1940” genannt näher erläutert wird.
Mit passendem Wind stand nun ein großer Törn an. Von Dunkerque nach Cherbourg sind wir ca. 180NM gesegelt. Wir haben uns für diesen großen Törn gut vorbereitet: achterlicher Wind, mit der Strömung den Hafen verlassen und gemäß unserer Routenberechnung sollte der Törn innerhalb von 25h zu schaffen sein. Noch vor der Dunkelheit, nach ca. 40nm, haben wir bereits eine Fahrspur der Seperationszone durchquert, sodass wir bei Nacht in einem Bereich segeln konnten, der nicht viel befahren wird. Soweit lief auch alles nach Plan. Sonja & Henriette haben sich im Salon schlafen gelegt und Martial hat die Ruderwache im Cockpit gehalten und sein 20 Minuten-Takt-Schlaf begonnen, als plötzlich der Autopilot ausfiel. Es war eine sehr dunkle Nacht und wir haben uns zwei Mal um die eigene Achse gedreht. Wir konnten das Problem zunächst nicht erkennen, da weder Starkwind, noch hohe Wellen auf See waren, die normalerweise für ein Ruderversagen sorgen könnten. Martial versuchte die Enfant Terrible immer wieder auf Kurs zu bringen und mit dem Autopiloten den Kurs zu halten, um die Segel zu trimmen, jedoch vergebens. Somit war klar: Es kann nur am Autopiloten liegen und wir werden die restlichen 140nm selber von Hand steuern müssen. An und für sich ist die manuelle Steuerung kein Problem, aber es war so dunkel, das es uns schwer fiel die Enfant Terrible gerade zu halten, da wir nichts sehen konnten. Der Umstand, dass Henriette noch so klein ist und eine Rund-um-Betreuung braucht, hat die Situation auch nicht vereinfacht. Wir waren nun durch dieses Manöver und die “Schlängelinien” nicht mehr im Zeitplan und konnten die Gezeiten nicht so nutzen, wie wir es ursprünglich angedacht hatten. Zudem hat der Wind uns dann noch bei Gegenströmung verlassen, sodass wir uns für 2-3h kaum von der Stelle bewegt haben, trotz Motorunterstützung. Wie es also kommen musste, sind wir erst am nächsten Abend um 22 Uhr in Cherbourg angekommen, nachdem wir vor der Hafeneinfahrt für die letzten 5nm noch 2,5h benötigt haben, da wir 5kn Strömung gegen uns hatten. Es fühlte sich an, als ob wir in einem Wildfluss unterwegs waren. Zum Glück sind wir beim Anlegen schon so geübt, dass wir nach 32h segeln letztendlich sicher im Hafen festgemacht haben. Noch zu erwähnen ist, dass die Hafeneinfahrt für eine Nachtfahrt nicht wirklich gut ausgeleuchtet ist, sodass wir hier echt Schwierigkeiten hatten, den Weg zu erkennen und die Bojen zu finden.
Am nächsten Morgen haben wir erst einmal den fehlenden Schlaf nachgeholt und die Marina, sowie die Werft um Unterstützung gebeten, um das Problem am Autopiloten zu finden und zu beheben. Natürlich hat ein Elektriker nicht sofort Zeit, sodass wir noch zwei Tage warten mussten. Letztendlich hat sich ergeben, dass eine Sicherung durchgebrannt war, die werftseitig zu klein eingebaut wurde. Doch auch dieses Problem hat etwas Gutes mit sich gebracht, wir haben uns intensiv mit dem Autopiloten beschäftigt, sodass wir weitere Funktionen für unser Boot und für unseren Segelstil einstellen konnten. In Cherbourg haben wir uns die weitere Zeit mit ein bisschen Sightseeing, shoppen und einem Museumsbesuch im Cité de la Mer vertrieben. Hier konnten wir Einblicke in die Unterwasserwelt bekommen und an Bord der La Redoutable gehen, dem größten U-Boot weltweit, das besichtigt werden kann.