Das Spanish Water wurde zu unserem Zuhause. Man hat andere Segler kennengelernt, schöne Abende verbracht und konnte die Bewegungen der Segelboote beobachten.

Gemeinsam mit unseren Segelfreunden von der Lust4Life haben wir die größte Erhebung auf Curacao, den Christoffelberg mit 375hm bestiegen. Eine wunderschöne Wanderung mit tollen Trails. Waldwege, Steigungen und Kletterei inkl. toller Aussicht. Es hat an nichts gefehlt.

Ansonsten haben wir unseren sportlichen Ausgleich mit dem Fitnessstudio gehabt oder gemeinsam eine Wanderrunde Nähe des Ankerplatzes gedreht und dabei Flamingos beobachtet. Es wurde nur mit der Zeit immer wärmer und wärmer, sodass es wirklich sehr anstrengend war, sich in der freien Natur zu bewegen.

Der Tag der Tage ist nun gekommen und wir haben uns auf unsere Abreise vorbereitet. Wir verlassen Spanish Water und fahren in die Werft, um die Enfant Terrible herauszuheben, wieder fit zu machen und letztendlich zurück nach Deutschland zur Familie zu fliegen.

An was mussten wir alles denken? Letztendlich stand eine „Einwinterung“ an, d.h. alles musste entleert, geleert und geschützt werden. Zwar nicht vor Frost, aber vor der Sonne, denn wenn das Boot hier in Land steht, werden es mal eben über 45Grad.
Zunächst haben wir den Entsalzer außer Betrieb genommen und mit einer speziellen Flüssigkeit versehen, sodass die Schläuche und Ventile nicht austrocknen oder restliches Wasser nicht umkippt.
Des Weiteren haben wir alle Lebensmittel im Boot leer gemacht. Alle Flüssigkeiten, Dosen, Pulver etc. haben wir versucht aufzuessen, sodass es keine Möglichkeiten für Ungeziefer gab, bei uns an Bord sich einzumisten.
Ebenfalls haben wir gleichzeitig eine Grundreinigung durchgeführt. Alle Ecken, alle Fächer ausgewischt, wenn schon einmal alles leer ist, dann kann man auch gleich alles ordentlich sauber machen. Dabei wurde natürlich auch einmal ausgemistet. Immer wieder toll so ein Frühjahresputz 😊

Als Voraussetzung für Standzeit in der Werft mussten noch die Fock heruntergenommen werden, da wir uns schließlich in der Hurricansaison befinden und die Fock somit eine Angriffsfläche darstellt, sowie den Außenmotor vom Dinghy unter Deck lagern, damit dieser nicht gestohlen werden kann.
Bei den Räumungsarbeiten sind uns natürlich einige Sachen aufgefallen, die kaputt gegangen waren und repariert werden mussten oder sogar ganz fehlten. Unsere Liste der To Dos wurde also immer länger und die Einkaufsliste immer größer.

Das Herausheben der Enfant Terrible mit einem „Hebetraktor“ kannten wir so noch nicht, ist aber eine sehr schonende Art und Weiße, das Boot aus dem Wasser zu bekommen. An Land stehend, haben wir auch gleich mit den Arbeiten gestartet.
Erst einmal musste das Boot ordentlich gereinigt werden. Die 6 Wochen im Spanish Water haben dem ganzen ihren Rest gegeben. Wir musste ganz dringend das Unterwasserboot säubern und neues Antifouling aufbringen. Mehr Informationen zum Antifouling könnt ihr in einem weiteren Beitrag lesen.
Als nächste größere Aufgabe stand die Reinigung des Gelcoats an. Wir haben hier 5 Jahre nichts gemacht und dementsprechend war der Aufwand hier enorm. Deswegen haben wir uns auch total vertan: viel zu wenig Zeit eingeplant, das falsche Werkzeug und zu wenig Materialien eingekauft. Was dazu führte, dass wir in der Woche vor unserem Rückflug nur mit dem Gelcoat beschäftigt waren und das Antifouling nicht geschafft haben. Und dabei war das Gelcoat noch nicht einmal fertig geworden. Naja aus Fehlern lernt man ja bekanntlich.

Aber auch in der Werft haben wir sehr freundliche und hilfsbereite Segelbekanntschaften gemacht, von denen wir sehr viel gelernt haben.

Nun heißt es für uns aber: Ab in die Heimat.